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Willkommen im Neuen Jahr 2022, Rückblick 2021

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Wir wünschen allen ein Frohes, Gesundes Neues Jahr!

Trotz Pandemie waren wir 2021 nicht untätig, allerdings haben unsere Zusammenkünfte und der persönliche Austausch schon sehr gelitten! Wir hoffen, zumindest ab Frühling 2022 wieder vermehrt Exkursionen und andere Veranstaltungen anbieten zu können.

Das 2. Halbjahr 2021 startete mit einer Wanderung und einem Pflegeeinsatz zur/auf der Hohenauerwiese am 31.7., gemeinsam mit dem Biosphärenpark Wienerwald-Management (BPWW), wo wir die Goldrutenbestände durch Ausreißen und z.T. Mahd reduzieren konnten. Das Stift als Wiesenbesitzer stellte einen großen Wagen zur Verfügung und organisierte den Abtransport und die Entsorgung. Hier waren insgesamt 14 Personen im Einsatz.

Am 6.9.2021: rupfte ich auf der Wiese im Schmalen Graben 1h lang den kleinen Goldrutenbestand aus, damit er sich nicht ausbreiten kann und entsorgte die Pflanzen.
Am 8.9. halfen wir Herrn Florian Kafka, der dankenswerter Weise die steilen Bereiche der Wiese mit seinem Balkenmäher bei großer Hitze gemäht hatte und auch das Heu schon z.T. zusammengerecht hatte (! Vielen Dank für diesen tollen Einsatz!!!) beim Heurechen der Weingrabenwiese (Weidling),
am 11.9. fand der Pflegeeinsatz „Heurechen auf der Weingrabenwiese“ (Stiftsbesitz) von 9-12Uhr mit 6 Personen statt. Das wunderbar trockene, feine Heu fand leider keine Abnehmer, was sehr bedauerlich war.


Am 1.10: rechen 2 treue Helferinnen ca. 3h die gemulchte Reichergassenwiese zu Heuhaufen und Schwaden, die wir am 11.10. in Gemeinschaftsarbeit von der Fläche entfernten.
Am 16.10. fand gemeinsam mit dem BPWW die Pflege Schwahappel (Weidling) statt (Mahd und rechen, ca. 10 Erw. und 2 Kinder). Auch dieser Einsatz war sehr erfolgreich und nett, da ganze Familien begeistert und über viele Stunden mithalfen! Vielen Dank! Hier wird sich die artenreiche Trockenwiese mit Orchideen und dem seltenen Fransen-Enzian weiter ausbreiten können!

Schlussendlich erfolgte am 23.10. der letzte Pflegeeinsatz des Jahres 2021 auf der Gschwendtwiese, Weidling: Mahd, Rechen, Entfernen von Strauchnachwuchs und Waldrebe…, an dem 7 Personen teilnahmen, auch dafür recht herzlichen Dank für euren unermüdlichen Einsatz!!!!

also der Herbst war dann doch noch recht intensiv….

Heu rechen auf der Weingrabenwiese – Mithelfer*innen gesucht! – Vielen Dank an die fleißigen Helfer*innen, Heu war in 1,5h weggerecht!

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Liebe Wiesenfreund*innen,

ich hoffe, Sie/ihr sind/seid alle soweit gesund und konntet einen schönen Sommer verbringen!

Wir brauchen bitte diesmal recht spontan eure Mithilfe!!!:
Gesucht sind ein paar Helfer*innen, um das HEU der großen, wunderbar artenreichen Wiese im Weingraben am Buchberg zu RECHEN!
am kommenden Samstag, 11.9., möchten wir uns um 9 Uhr bei der Kreuzung Klosterneuburgerstr./Weingrabengasse (bei Ordination Dr. Saleh)  in Weidling treffen.
Dauer: max. 2-3h (je mehr kommen, desto früher sind wir fertig!;))
Wir gehen die rel. steile Weingrabengasse bis ans oberste Ende, wo sich rechter Hand die Wiese befindet.

Bitte Handschuhe, sehr gutes Schuhwerk, Sonnenschutz, Getränk mitnehmen,- Rechen (und Heugabel) stellen wir zur Verfügung. Ebenso möchte ich eine Kleine Jause mitnehmen.

Herr Florian Kafka hat die Wiese am Dienstag zum Großteil mit seinem Balkenmäher gemäht, nur im mageren Mittelteil haben wir noch ein Stück belassen, damit den Schmetterlingen und Heuschrecken noch genug Rückzugsmöglichkeit bleibt..außerdem war es eine wirklich tolle Kraftanstrengung und Geschicklichkeitsleistung, diese so steile Wiese zu mähen, dafür gebührt ihm wirklich unser aller herzlicher Dank!!! Nun hat er im oberen Bereich auch schon viel Heu weggebracht, im steilen Bereich habe ich ein bisschen angefangen, im rel. flachen Unterhang liegt auch noch sehr viel – also kann auch dort mit weniger Anstrengung gearbeitet werden.

Ich freue mich über eure Unterstützung, jede/r Mithelfer/in ist herzlich willkommen und wird die vielen immer noch herrlich blühenden Wiesenblumen, die Gottesanbeterinnen,… auch bewundern können und einen schönen Vormittag in Gemeinschaft erleben!

Bitte unbedingt um Rückmeldung (wrbkailse@gmail.com), wer kommen kann, vielen herzlichen Dank!!

Mikrotunnel Stellungnahme Nr. 2 – zum Gutachten

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copyright: Ilse Wrbka-Fuchsig

Zwischen Klosterneuburg und Korneuburg möchte die Netz NÖ Gmbh (EVN AG) einen „Mikrotunnel“ unter der Donau errichten. Die Erdgas-, Trinkwasser- und weiteren Leitungen sollen von Korneuburg unter der Donau nach Klosterneuburg und dann quer durch das Europaschutzgebiet der Klosterneuburger Au verlegt werden.

Der größte Teil der Tullnerfelder Donauauen ist hydrologisch geprägt durch Stauhaltungen, die eine Entwicklung einer dynamischen Au nicht mehr ermöglichen bzw. massiv erschweren. Nur der Bereich von Kritzendorf bis zur Stauwurzel des Kraftwerks Wien-Freudenau ist eine freie Fließstrecke im Natura 2000 Gebiet „Tullnerfelder Donauauen“, einem Europaschutzgebiet, in dem Maßnahmen zur Erhaltung der Schutzgüter dringend nötig sind.  Gerade in der Klosterneuburger Au ist daher eine Renaturierung der Au ein Gebot der Stunde. Infrastrukturprojekte dürfen keinesfalls weder zu einer weiteren Verschlechterung führen noch eine Verbesserung (Stichwort Renaturierung) in irgendeiner Weise behindern.

Inzwischen liegt das Gutachten des nicht amtlichen Sachverständigen vor. Wir haben ausgehendend von der Naturverträglichkeitserklärung und diesem Gutachten einen zweite Stellungnahme abgeben, die hier nachgelesen werden kann:

BPWW-Projekt: „Steinreich-artenreich“ am Buchberg

Artenreiche Lesesteinriegel in der Klosterneuburger Kulturlandschaft

Am 29. und 30. Juni 2021 erforschten Schüler*innen der HBLA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg gemeinsam mit dem Naturschutzbund Klosterneuburg den an Strauch- und besonderen Baumarten reichen Heckenzug am Buchberg.

Das Projekt „Steinreich-artenreich: Besonderheiten der Lesesteinriegel in der Weinbaulandschaft Klosterneuburgs“, das als eines der Siegerprojekte des Biosphärenpark Wienerwald- Projektwettbewerbs „15 Jahre – 15 Projekte“ hervorging und durch den NÖ Landschaftsfonds gefördert wird, führt der Naturschutzbund Klosterneuburg mit der Projektleiterin DI Wrbka-Fuchsig in Kooperation mit der HBLA durch.

Durchgangswege erhalten!

Der neueste Anlass für die Erhaltung alter, ortsüblicher Fußwege, die auch Tieren als Wanderroute dienen, zu plädieren, ist die beantragte Auflassung des sogenanten „Buttenweges“ (früher wurden die Weinbutten vom Weinberg in die Stadt gebracht) zugunsten zweier Privat-Grundstücke.

Aufgrund immer dichter werdender Verbauung gehen in allen Ortsteilen kleinere Fußwege verloren, die „Abkürzer“ in die Naherholungsgebiete sind und auch für Kinder ungefährliche Verbindungswegerln zu Freunden waren oder gerade noch sind.

Zäune, meist auf mehr oder weniger massiven Mauern stehend, verwehren den Durchgang für Mensch und auch Tieren wird das „Durchziehen“ erschwert bzw. verunmöglicht.

Wo früher noch aus dem Wald kommende Kröten locker zu ihren Laichbiotopen (Teiche) konnten, sind nun Asphaltwüsten und Mauern unüberwindbare Barrieren, auch Igel können meist nicht einmal von einem Garten zum anderen weiterziehen.

Im Fall des Buttenweges in der Oberen Stadt (Meynertgasse) will die Stadtgemeinde den Weg einfach auflassen, ohne sich je um die tatsächliche Nutzung der Bevölkerung gekümmert zu haben. Diese fußläufigen Wege ins Naherholungsgebiet sind in Zeiten wie diesen besonders wichtig und sollten nicht an Privatpersonen (v.a. wenn es ein ehemaliger Stadtrat ist, kann man sich eines gewissen Eindrucks kaum erwehren) im Zuge eines Neubaus weitergegeben werden.

PV im Grünland – unsere Position

(angelehnt an die Position des Naturschutzbund Ö)

Der Naturschutzbund Klosterneuburg setzt sich mit Nachdruck für eine naturverträgliche Energiewende ein. Dazu gehört, den Energieverbrauch zu reduzieren, die Effizienz zu steigern (Ausbeute erhöhen, Verluste senken, Beratung verbessern, Steuerreformen einführen) sowie eine Abkehr von der Nutzung fossiler Energieträger und von Atomstrom durch den Umstieg auf Energie aus erneuerbaren Quellen, wozu auch vorrangig die Nutzung der Sonnenenergie zählt.

Klimaschutz und Naturschutz müssen Hand in Hand gehen, denn die Klimaerwärmung und der Biodiversitätsverlust sind die zwei größten Bedrohungen für Umwelt und Mensch. Deshalb muss der Ausbau der erneuerbaren Energieträger möglichst naturschonend erfolgen und ein weiterer Verlust der Biodiversität vermieden werden.

Vorrangig sind PV-Anlagen auf versiegelten und verbauten Flächen zu installieren!

Hausdächer, Fassaden, Dachflächen öffentlicher Gebäude, Flächen auf und an Gewerbebauten, Einkaufszentren und Großbauten für landwirtschaftliche Nutzung, Überdachungen von Großparkplätzen sowie straßen- und schienenbegleitende Flächen wie Lärmschutzwände, bei allen Genannten sollte die Nutzung von Photovoltaik von vornherein mit eingeplant und verpflichtend vorgeschrieben werden. Auch auf bereits bestehenden Dächern und Flugdächern muss durch Verstärkung der Tragfähigkeit (durch Förderungen zu unterstützen) diese Möglichkeit wahrgenommen werden.

PV- Anlagen sind eine sehr wichtige Technische Infrastruktur und gehören als solche auf technische Anlagen, sprich: Industriehallen, Shoppingcenter, Supermärkte, Parkgaragen,…dort, wo viel Strom (für Heizung und Kühlung) verbraucht wird!!

Solange nicht jede Industriezone, jeder Gewerbepark mit PV-Anlagen „nachgerüstet“ ist, solange sollte auf Anlagen auf Freiflächen verzichtet werden!!! Auch Bürgerbeteiligungsprojekte (wie sie auch vom Land NÖ angeboten und sehr stark angenommen werden) sind sehr sinnvoll und in Klosterneuburg sicher auch erfolgsversprechend!

Foto: privat; Unser Gewerbegebiet vom Sachsenviertel aus betrachtet – soo viele ungenutzte Dach- und Verkehrsflächen!

Es bedarf einer Hochrechnung der Entwicklung am Gebäudesektor sowie einer massiven Unterstützung von Nachrüstungsmaßnahmen (Förderungen für Erhöhung der Tragfähigkeit etc.). Der über diesen Sektor nicht erreichbare Wert kann nur dann auf Freiflächen errichtet werden, wenn sichergestellt wird, dass dadurch keine negativen Auswirkungen auf die Biodiversität bzw. sogar positive Auswirkungen auf diese erreicht werden können.

Erst wenn alle diese Möglichkeiten ausgeschöpft sind, könnte PV im Grünland genehmigt werden auf:

  • Deponieflächen, die nahe an Verbrauchern liegen
  • Industriebrachen
  • Intensive Ackerflächen, Monokulturen

Absolut „tabu“ sind Flächen in Klosterneuburg mit folgender Widmung:

  • Europaschutzgebiete
  • Naturpark
  • Als Pflegezone des BPWW ausgewiesene Flächen
  • Glf-OF die Offenlandflächen gem. § 20 Abs. 8 NÖ ROG 
  • G frei: Freihalteflächen
  • Landschaftsschutzgebiete

Unsere (noch verbleibende, vom Versiegelungs-Boom nicht erfasste) Landschaft bedarf sorgsamer Bewirtschaftung und Pflege zur Erhaltung der sehr gefährdeten Biodiversität.

Unserer Landschaft fehlt es an dringend notwendigen Verbindungen (Vernetzungsbiotope, Trittsteine, …), jede Art der Zerschneidung (zB. durch Zäune) ist zu verhindern!!

Extensiv-Wiesen sind sehr sensible, über Jahrhunderte sorgsam gepflegte Kulturlandschaftselemente, die sich durch besonderen Artenreichtum auszeichnen und zur Erholungswirkung unserer Landschaft wesentlich beitragen. Jeder technische Eingriff würde einen enormen Verlust an Biodiversität und Ökosystemleistung bedeuten! Die Zahl der Lebewesen, die zur Bestäubung der meisten unserer Kulturpflanzen beitragen, ist hier am höchsten und würde auch aus diesem Grund negative Auswirkungen nach sich ziehen. Eine sinnvolle Wiesenerhaltung (mit Heugewinnung) unter PV-Großanlagen ist nicht realisierbar.

Falls dennoch an eine Ausweisung von Flächen mit der Widmung „Grünland-PV“ gedacht wird, ist diese im Gemeinderat (und Information der Bevölkerung) VOR Beschlussfassung zur Diskussion vorzulegen!

Die Außenseiten der Lärmschutzwände der Umfahrungsstraße würden sich für PV-Felder sehr gut eignen!

Fotos: © Thomas Hackl

Mikrotunnel Klosterneuburg – Korneuburg

Ganz abgesehen von der grundsätzlichen (In)Fragestellung, ob wir Klosterneuburger*innen dieses Projekt überhaupt brauchen, das in Wahrheit nicht unsere Versorgung sicherstellen soll, sondern die Versorgungshoheit eines gewissen mächtigen Dienstleistungskonzerns NÖs, geht es uns als Naturschutzbund Klosterneuburg um die Naturverträglichkeit dieses Projektes im sensiblen und bereits sehr beeinträchtigten „Europaschutzgebiet Tullnerfelder Donauauen“!

Wie bereits bekannt wurde (und schon sehr lange geplant), wird die EVN im Bereich der Rollfähre Klosterneuburg-Korneuburg einen Tunnel unter der Donau graben lassen, um dort im 2m-Durchmesser Rohr mehrere Leitungen durchfzuführen: 2 Fernwärmeleitungen, 2 Gasleitungen, 2 Trinkwasserleitungen, 1 Leerverrohrung für zB. Glasfaserkabel; In der Mitte der Donau wird sie 11m tiefer als die Sohle sein, im Uferbereich 5m unter der Oberfläche.

Der Aushub/das Tunnelabraum-Material (ca. 2000m³) ist v.a. Festgestein (Fels), dieser soll als „Wildrettungshügel“ im Nahbereich der Startbaugrube, also nahe der Rollfährenstraße, ca 200m vom Uferhaus entfernt, angeschüttet werden. Welches Tier diesen 5m (!) hohen Hügel brauchen wird, sei dahingestellt, wenn doch die umliegenden Häuser ihre Stelzen (wenn sie nicht eh alles unten verbaut ist) max 3m über Gelände haben und die Überschwemmungen max 1m hoch, wenn überhaupt, zu erwarten sind….Ganz abgesehen von diesen „Fremdstoffen“, die in der Au nicht natürlich vorkommen…

Die Schlägerungen für dieses Projekt haben bereits im November 2020 stattgefunden, die Bewilligung dafür wurde befremdlicherweise erst nachträglich erteilt…

Da das Projektgebiet inmitten des Europaschutzgebiet Tullnerfelder Donauauen, welches als Natura-2000 Vogelschutzgebiet und als Natura 2000 FFH-Gebiet ausgewiesen ist, hätte eigentlich eine Naturverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden müssen. Die EVN hat der Behörde (BH Tulln) anscheinend eine Naturverträglichkeit-Erklärung (liegt uns nicht vor) vorgelegt, diese wäre ergänzend zur Naturverträglichkeitsprüfung vorgesehen, ersetzt diese aber nicht!

Im Hinteren Bereich der Rodungen sind die Senken – das autypische Relief noch gut zu erkennen! Grundsätzlich müssen alle Flutmulden erhalten bleiben, damit sie im Hochwasser-Fall als Rückhalteräume (natürliche Retention!) diese Funktion erfüllen können. Sie sind also unbedingt von jeglicher Verfüllung freizuhalten, natürlich stellen sie auch einen wertvollen Feuchtlebensraum dar!

Die Rodungen auf Stiftsgrund betrafen zum Großteil einen Pappel- und Schwarznuss-Jungbestand, aber auch im „hinteren“, westlichen Teil, einige Altbäume (am großen Stapel dicker Stämme zu erkennen!), einige sind noch markiert und stehen noch. Auch Alt- und Totholz, das als Lebensraum für bedrohte Tierarten so selten geworden ist, steht (noch) im Nah-Bereich der Trasse. Diese wären unbedingt zu erhalten, jeder Altbaum der „Weichen Au“, also v.a. Weiden und Schwarzpapplen sind bereits so selten geworden, dass jeder einzelne Baum schützenswert ist!!!

Unsere Klosterneuburger Au ist eine der wenigen Stellen im Europaschutzgebiet Tullnerfelder Donauauen, die noch von rel. fließendem Donauwasser begleitet wird. Während die Auen z.B. in Zeiselmauer, Muckendorf und Tulln schon sehr von der Donau abgeschottet sind, könnte hier noch eine stellenweise Durchflutung der noch vorhandenen (teils ausgetrockneten) Altarme die Dynamik der Au in Ansätzen wieder hergestellt werden.

Falls nun die letzten Senken und Au-Tümpel verfüllt und die Waldbereiche dorch neue Trassen voneinander terennt werden, stellt das einen erheblichen Eingriff dar. Dieser Lebensraum wird dadurch weiter bedroht, obwohl dieser durch die monotonen Hybridpappel-Aufforstungen bereits sehr beeinträchtigt ist und das eigentlich gebotene „Verschlechterungsverbot“ (keine Verschlechterung des charakteristischen FFH-lebensräume!) nicht beachtet wird.

Resümee:

Das Projekt, dem es (wieder einmal) an Transparenz und Klarheit aller rechtlich zu setzenden Schritte mangelt, scheint nicht aufzuhalten zu sein. Um die Auswirkungen auf die Klosterneuburger Auen möglichst gering zu halten, wären folgende Maßnahmen ein Gebot der Stunde:

Erhaltung der Alt- und Totholzbäume, v.a. im Nahbereich von Gewässern: jeder Weiden- und Schwarzpappel-Altbaum ist mittlerweile so selten geworden, dass eine Fällung nicht zu verantworten ist!

Senken und Altarmreste unbedingt erhalten, von sämtlichen Befüllungen (auch Astmaterial!) freihalten und durch sanfte Baggermaßnahmen wieder vernetzen

Freigehaltene Trassenflächen: Neophyten nicht aufkommen lassen bzw. in Anfängen sofort durch Entfernen oder häufige Mahd sehr schwächen

„Wildrettungshügel“: Material anderswo in der Nähe sinnvoll verwenden (Steinmauerbau?), max. 1/4 des Abraums vor Ort belassen und max. 2m hoch anhügeln, möglichst nahe der Startbaugrube ablagern, keinesfalls Senken verfüllen!

Wiese im Schmalen Graben entbuscht und gemäht

Am 3.Oktober zogen wir zu zehnt den Schmalen Graben in Weidling hinauf, um die etwas versteckt im Wald auf Gemeindegrund liegende, wieder verbuschende, Wiese zu mähen.

Bereits vor 3 Jahren hatten wir die dichten Sträucher geschwendet, dazwischen mindestens einmal gemäht, aber nie die Wiese zur Gänze geschafft!

Durch die tatkräftige Unterstützung junger (und älterer) Weidlinger*innen aus der nächsten Umgebung , die mit ihren (E-)Motorsensen ans Werk gingen, anderer Helfer*innen (auch 2 „Weitgereiste“: aus Krido und Höflein! gaben uns die Ehre!), die nicht minder eifrig den aufkommenden Strauchnachwuchs gründlich entfernten und wieder anderer von uns, die mit den Rechen die Wiese durchkämmten, konnten wir nach 4 h Arbeit bei wunderbarem Herbstwetter die ganze Wiese so pflegen, dass wieder 1 Jahr ohne Pflegeeinsatz an dieser Stelle vergehen kann. Die Artenvielfalt nächstes Jahr sollten wir uns unbedingt gemeinsam ansehen!

Viele Heuschrecken hüpften noch auf, einige Gelege von Gottesanbeterinnen wurden gefunden und sichergestellt und eine dicke Blindschleiche vor der Sense gerettet.

Auch unter den (immer noch zu vielen) Föhren konnten wir die dichte Nadelstreu etwas entfernen und den einzelnen Wacholder freilegen.

Insgesamt ein toller, erfolgreicher Pflegeeinsatz, nach dem wir alle erschöpft, aber sehr zufrieden waren!